Predigttext aus Jesaja 5,1-5 (aus der Übersetzung der Guten Nachricht):

Hört mir zu! Ich singe euch das Lied meines Freundes von seinem Weinberg:

 

Auf fruchtbarem Hügel, da liegt mein Stück Land, dort hackt ich den Boden mit eigener Hand,

ich mühte mich ab und las Felsbrocken auf, baute Wachtturm und Kelter, setzte Reben darauf.

Und süße Trauben erhofft ich zu Recht, doch was dann im Herbst wuchs, war sauer und schlecht.

 

Jerusalems Bürger, ihr Leute von Juda, was sagt ihr zum Weinberg, was tätet denn ihr da?

Die Trauben sind sauer – entscheidet doch ihr: War die Pflege zu schlecht? Liegt die Schuld denn bei mir?

 

Ich sage euch, Leute, das tue ich jetzt: Weg reiß ich die Hecke, als Schutz einst gesetzt;

zum Weiden solln Schafe und Rinder hinein! Und die Mauer ringsum – die reiße ich ein!

Zertrampelnden Füßen geb ich ihn preis, schlecht lohnte mein Weinberg mir Arbeit und Schweiß!

Ich will nicht mehr hacken, das Unkraut soll sprießen! Der Himmel soll ihm den Regen verschließen!

 

Der Weinberg des Herrn seid ihr Israeliten! Sein Lieblingsgarten, Juda, seid ihr!

Er hoffte auf Rechtsspruch – und erntete Rechtsbruch,

statt Liebe und Treue nur Hilfeschreie!